Hills End & Bathurst
Was ich an Australien am meisten liebe, ist das riesige Land und die Abgeschiedenheit, sobald man aus den großen Städten rausfährt. Obwohl ich mich in Sydney, trotz der Menschenmengen, wohl fühle, freue ich mich immer wie ein kleines Kind, wenn’s endlich auf’s Land geht. Das Outback wurde es diesmal nicht, das steht noch auf meiner „Next-time-to-do-Liste“.
So war der erste Stopp unseres kleinen Roadtrips eine ehemalige Goldgräberstadt – Hills End. Zwischen 1850-1870 lebten hier knapp 8000 Menschen. Fast unvorstellbar, denn heute stehen hier eine handvoll Häuser. Das wichtigste ist sicherlich das Pub, indem wir übernachteten. Und was soll ich sagen – ich war schon in weniger schönen Unterkünften, aber sowas hab ich noch nicht gesehen. Nehmen wir es einfach als Erfahrung mit.
Bathurst
Von Hills End ging’s dann weiter nach Bathurst. Für Motorfans gibt’s hier ein cooles Erlebnis, nämlich den Mount Panorama Circuit. Diese Rennstrecke darf man nämlich auch selbst fahren. Zwar nur mit 60 km/h, aber trotzdem witzig. Außerdem hat man einen schönen Ausblick über die Region. Ansonsten hatten wir leider etwas Pech in Bathurst, denn wir wollten uns eine Microbrauerei anschauen und natürlich verkosten. Diese hatte aber genau in der Zeit wegen Renovierungsarbeiten geschlossen.
Jindabyne
Eine Woche später bin ich dann alleine gestartet. Zuerst mit dem Bus von Sydney nach Canberra. Nach etwas „Mietwagen-Hin-und-Her“ bei 40 Grad, was sich hier wie mindestens 50 Grad anfühlt, ging es endlich weiter nach Jindabye zu Ruth und ihrer Familie. Als ich von 2005-2008 in Australien als Snowboardlehrerin gearbeitet habe, war dies mein Heimatort. Von hier aus kann man dann entweder zum Skigebiet nach Thredbo oder nach Perisher fahren.
Meine Reise ging erstmal Richtung Perisher bzw. Charlotte’s Pass. Es lag zwar kein Schnee mehr auf den Gipfeln, dafür strahlte die Sonne und zeigte die Landschaft von seiner schönsten Seite! Sanfte Hügel, sattes grün und kalte Flüsschen – so sehen die australischen Alpen aus. Wer zufällig im Winter da ist, sollte auch unbedingt Skifahren gehen – es lohnt sich auf alle Fälle!
Cooma
Nach einigen Tagen in Jindabyne ging’s dann wieder ein Stückchen Richtung Canberra mit Stopp in Cooma. Hier wohnt mein guter Freund Charly, mit dem ich ebenfalls in den Wintermonaten zusammen gearbeitet habe. Er hat das Glück auf einer Schafsfarm zu leben, es gibt 3000 Tiere und so viel Land, dass man die Dimension nur von oben fassen kann.
Bevor’s aber auf die Farm ging, haben wir eine Kanutour auf dem Murrumbidgee River gemacht. Das Wetter war dafür perfekt, bewölkt und nicht zu heiß. Zur Abkühlung zwischendurch gab’s dann noch einen kleinen Regenschauer.
Am nächsten Tag stand dann noch „Schafsherde auf’s andere Feld treiben“ an. Man nehme also drei Personen, eine davon auf dem Quad, und ganz viel Zeit. Denn Schafe sind entweder dumm oder stur oder beides. So stand eine Herde von 3000 Tieren vor einem offenen Tor – es dauerte knapp 10 Minuten bis das erste Schaf lossprang. Zwischendurch wurde dann nochmal der Rückwärtsgang eingelegt, was bei so vielen Tieren total witzig aussieht. Letzendlich haben sie’s aber alle auf die andere Weide geschafft und durften frisches Gras genießen!